Die Tatsache, das Thunder Tiger hierzulande eine unterbewertete Marke ist dürfte allen erfahrenen Piloten bekannt sein. Nur woran könnte es wohl liegen? Hat Thunder Tiger doch mit Nick Maxwell einen sympathischen top Piloten im Stall, welcher auch an der Entwicklung und beim Testen direkt involviert ist und nebst Thunder Tiger auch noch weitere Marken repräsentiert. Vor kurzem durfte ich einen e820 einfliegen und nebst dem auch weitere Thunder Tiger Raptor Modelle testfliegen und das machte direkt Lust auf mehr.
Der Erste Eindruck ist relativ nüchtern. Die Verpackung kommt matt daher und die Anleitung ist nüchtern, aber sehr gut lesbar in Schwarz/Weiss gehalten. Wer braucht schon Hochglanz Verpackungen und farbige Anleitungen auf CD oder Download? Viel wichtiger ist der Inhalt, und dieser war perfekt verpackt. Hier ein paar eindrücke vom Öffnen und der Anleitung.
Speziell zu erwähnen ist, dass die Anleitung über fehlerfreies Englisch verfügt. Bei uns eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Allerdings bei einigen Herstellern aus Fernost wohl nicht auf der Prioritäten liste. Nebst dem hätte ich gerne, dass alles dort Verpackt ist, wie es in der Anleitung beschrieben ist und weder ein Teil fehlt und keine nicht benötigte Teile mit Verpackt sind. Thunder Tiger liefert den e820 genau so!
Beim ersten Bauschritt, fiel mir die sehr gute Schraubenqualität auf. Gut, die meissten Hersteller haben heute akzeptable aber oft schmutzige Schrauben, Thunder Tiger liefert im Gegenteil zu vielen wirklich top Qualität. Speziell ist, dass viele Schrauben Torx sind, der beigelegte Torx Schlüssel lässt dann die anfängliche Panik über einen allfälligen Baustopp schnell verfliegen. Übrigens waren alle Teile sauber und es befand sich nicht der kleinste Rest an Fräsabfall, Öl oder ähnlichem. Allerdings könnte sich der eine oder andere am Finish etwas stören, was nicht immer tadellos, aber in der Regel sehr gut daher kommt. Eigentlich nicht der Rede Wert. Einige Plastikteile müssen noch von Gussresten befreit werden, das könnte man eigentlich einfach in der Fabrik erledigen und da frag ich mich, warum das nicht bereits getätigt wurde. Aber da oute ich mich als Modellpilot. Das Bauen an sich, ist mehr Pflicht wie Vergnügen.
An einigen Orten werden Stifte verwendet, welche vorbildlich durch eine Madenschraube gesichert werden. Da könnte sich so mancher Hersteller ein Vorbild dran nehmen, bei welchen gerne die Stifte einfach eingepresst werden. Anders hier, die Stifte sind einfach einzusetzen und passgenau. Die Anlenkstangen für die Servos wurden schon ab Werk vormontiert und die Längen stimmen genau. Gut gemacht Thunder Tiger!
Um ein eventuelles Spiel im Umlenkgetriebe auszumerzen, wurde eine extra Passscheibe beigelegt, welche ich auch verbaut habe. Auch hier war alles schön genau und lies sich einfach montieren. Und wer die Seite der Anleitung studiert bevor er alles zusammenschraubt, ist klar im Vorteil, denn dort steht dann so schön, dass die Schrauben noch nicht vollständig angezogen werden sollen. Klar eigentlich, da später das Heckrohr da noch rein muss.
An der fertigen Konsole ist dann zu sehen, dass diese wie viele Teile am e820 vom Raptor e720 stammt, da die Führungen für die Heckanlenkung noch dran sind. Zwischen e720 und e820 wanderte das Servo von ganz vorne im Chassi nach hinten auf das Heckrohr. Haben wir hier einen neuen Trend? Eher nicht, da diese schon vor einem guten Jahrzent bei vielen Herstellern so war. (Z.B. auch der MSH Protos Maxx kommt wie seine kleinen Brüder wieder mich Servo am Heckrohr.)
Die Seitenplatten vom Chassis sind markiert und somit muss man nicht lange überlegen wohin welche kommt. Zu schätzen lernte ich die gut platzierten Ausfräsungen, welche den direkten Zugang zu Schrauben ermöglichen. Hier wurde echt viel an Detailliebe von den Ingenieuren in die Frästeile gesteckt. Spätestens jetzt war mir klar, hier gibt es einiges zu Schrauben.
Belohnt wird man dann aber durch ein absolut solides und verwindungssteifes Chassis, welches seinesgleichen sucht. Gut achten sollte man sich hier auf die Position der Nickanlenkung, wer diese vertauscht hat dann einiges an Arbeit bis diese wieder raus kann um die Lage zu tauschen. Und jetzt fragt mich nicht woher ich das weiss! Nun ja, wer Morgens um 1 noch schraubt, schraube später am Tag nochmals 🙂
Weiter geht’s mit dem Heck. Wie schon gewohnt erwartet uns auch hier keine Überraschung und alles ist bestens verarbeitet.
Da war es dann also schon so weit und das Heckrohr, welches aus Carbon ist, konnte verbaut werden. Riesig der Heli!
Weiter geht’s dann morgen, oder so…