Sicherheit

Das Offizielle

Aus rechtlicher Sicht wird im Schweizer OR wenig bezüglich der Modellfliegerei geregelt. Es wird bei Modellen ab 0.5 kg bis 30 kg eine Haftpflichtversicherung verlangt. Die Haftpflicht deckt im Schadenfall gegenüber Dritten die Kosten.

Modelle mit einem Fluggewicht ab 30 kg müssen vom Bundesamt für Zivilluftfahrt abgenommen und zugelassen werden. Hierfür wird dann auch eine spezielle Versicherung notwendig.

Da auch grössere RC Helis in der Regel unter der 7 kg Fluggewicht sind werden also keine spezielle Massnahmen nötig. Jedoch empfiehlt sich ein Anruf bei der eigenen Haftpflichtversicherung, da nicht jede Police die Modellfliegerei deckt. Oft ist der Zusatz dann aber kostenlos oder sehr günstig.

Des Weiteren findet Ihr hier die Verordnungen des UVEK.

Das Tutorial zum Thema Sicherheit

Copter School Checkliste

Sicherheit beim Betrieb (Download Checklisten Flyer)

  • Sender immer zuerst an
  • Modellauswahl überprüfen
  • Richtige Position der Schalter und Geber für Motor-Aus überprüfen
  • Führe ab und zu einen Reichweitentest durch. Dies ist insbesondere bei neuen Modellen oder Änderungen an der Elektronik zu wiederholen.
  • Unterziehe die Mechanik und Elektronik vor jedem Flug einer Sichtprüfung
  • Führe regelmässige Wartungen und Reinigungen an deinem Modell durch
  • Hallte immer mindestens 10 Meter Abstand zum Modell solange die Rotorblätter drehen
  • Fliege innerhalb deiner Fähigkeiten und überschätze dich nicht
  • Fliege nicht alleine sondern wenn möglich immer mit Flugkollegen. Falls dies nicht möglich ist, lass jemanden wissen, dass du am Fliegen bist.
  • Halte Zuschauer hinter dir und weise diese an, sich nicht auf dem Flugfeld oder im Start- und Landebereich aufzuhalten.
  • Lass dich nicht ablenken. Was auch immer geschieht, deine Augen bleiben auf dem Heli und im Notfall Runter (ev. Hold ziehen) und zügig auf dem Feld landen.
  • Meide geschlossene oder überbaute Zonen. Fliege niemals in der Nähe von Wohngebieten oder Menschenansammlungen.
  • Dein Hold (Motor-Aus) Schalter ist immer im Griff und kann blitzschnell aktiviert werden
  • Entscheide dich für ein Schalterschema und verwende dieses bei jedem Modell gleich
  • Deine Daumen verlassen die Geber beim Fliegen oder Schalterbetätigen auf keinen Fall
  • Die Geber nie spicken/schnalzen lassen
  • Halte ein Erste Hilfe Set und ein Telefon in der Nähe

Sicherheit beim Bau und Service (Download Checklisten Flyer)

  • Kabel müssen isoliert werden. Setzte dafür Schrumpfschlauch oder flüssig Gummi ein. Isolierband ist nicht wirklich eine gute Lösung, funktioniert aber im Notfall auch.
  • Setzte Flechtschlauch ein, um Kabel an exponierten Stellen gegen Schäden zu schützen.
  • Karbon leitet! Also aufpassen mit Plus und Minus am Chassis, da es einen Kurzschluss gibt.
  • Schneide niemals Plus und Minus Kabel von Batterien im gleichen Schnitt. Isoliere jeden Kontakt bevor du den Gegenpol frei legst, damit es hier nicht während der Arbeit zu einem Kurzschluss kommen kann.
  • Der Regler muss richtig Programmiert werden. Lasse bei Einstellarbeiten niemals die Blätter am Heli oder sichere dich durch abziehen aller Motorkabel ab. Stecker am Regler zum Motor sollen weiblich und isoliert sein, damit es nicht zu einem Kurzschluss kommen kann. Die Stecker am Motor sind männlich.
  • Aktiviere niemals die Stromversorgung am Heli bevor dein Sender an ist.
  • Aktiviere niemals die Stromversorgung am Heli, solange der Blatthalter noch montiert ist oder die Blätter (resp. Servos) anderweitig blockiert werden.
  • Der Sender muss immer über genügend Restkapazität im Akku verfügen.
  • Wenn du von NiCad auf Lipo im Sender umsteigst, muss die Programmierung des Senders für die Unterspannungswarnung neu gesetzt werden.
  • Verwende immer wo nötig Schraubensicherung und erneuere diese nach einigen Monaten zu Sicherheit.
  • Lass den Motor beim Testlauf ohne Hauptrotorblätter nie mit montierten Heckblättern laufen. Die Heckblätter müssen ebenfalls ab!

Dann kann ich also im Garten starten?

Damit wir unser schönes Hobby noch lange betreiben können, raten wir von Flugorten nah an Wohngebieten dringend ab. Wenn immer möglich sollte das Risiko so weit wie möglich minimiert werden und der gesunde Verstand auf dem Flugfeld vor Ort sein.

Das Material

Bevor gestartet wird, sollte das Material immer auf mögliche Schäden und Alterserscheinungen kontrolliert werden. Modelle brauchen Pflege und dazu gehört auch, das Verschleissteile in den dafür vorgesehenen Intervallen gewechselt werden. Auch die Elektronik sollte vor jedem Flug auf korrekte Funktion überprüft werden. Dies gilt insbesondere für Helis und Copter, da diese über aktive Flugstabilisierungen verfügen. Durch Fehlmanipulation, einen Defekt, Kurzschluss oder flasches Initialisieren kann es Vorkommen, das Korrekturen durch die Elektronik nicht in die gewünschte Richtung vollzogen werden und diese wiederum führt zu einem Absturz. Ein richtig gewartetes Modell hingegen funktioniert perfekt und macht viel Freude.

Der Mensch

So schön das Hobby sein kann, so schnell kann bei unvorsichtiger Handhabung was schieflaufen und ein Unfall ist vorprogrammiert. Es gibt Tage, an denen man besser nicht fliegen sollte da 100% Konzentration vorausgesetzt wird. Je weniger Flugerfahrung man hat, desto schneller setzten auch Ermüdungserscheinungen ein. Also besser mal eine Pause einlegen. Sehr erfahrene Piloten können sich jedoch auch mal überschätzen und fliegen dann bei Wind, Wetter oder einsetzender Dunkelheit wo durch das potentielle Risiko ebenfalls steigt.

Modelle sehen natürlich von Nahem besonders spektakulär aus und beeindrucken Freunde und Passanten. Allerdings steigt der Stress beim Piloten nebst dem, dass die Lage-Erkennung abnimmt und man schnell  in die falsche Richtung korrigiert. Bitte geht kein unnötiges Risiko mit solchen Manövern ein.

Sind Familien mit Kindern oder Tieren in der Nähe, sollten diese auf eine bevorstehende Landung hingewiesen werden. Kinder und Hunde sind unglaublich schnell beim Modell, während dieses noch mit voller Drehzahl am auslaufen ist. Zudem soll der Pilot immer zwischen Zuschauern und dem Modell stehen. Nur so ist die freie Sicht auf das Modell gewährleistet.

Wenn Ihr auf einem Feld fliegt, auf dem auch andere Piloten ihre Modelle fliegen, geht besser zu den anderen Piloten hin um zu fliegen. Dies fördert nicht nur das Miteinander, sondern steigert die Sicherheit ungemein. Ausserdem ist es auch eine Erleichterung für Passanten, die dann nicht von allen Seiten Modelle um sich haben.

Tier und Natur

Tiere verstehen oft nicht ganz was die Modelle in ihrem Territorium zu suchen haben. So können Greifvögel ihr Revier genau so verteidigen, wie dies Kühe mit Jungtieren machen werden. Deshalb sollten wir auf Flüge nah an Weiden verzichten und die Modelle nicht in die Flug- oder Jagdzonen von Vögeln oder anderen Tieren steuern.

Flugfeld, Eigentum und Privatsphäre

Die schönsten Flugfelder gehören meist jemandem. Ob dies nun der freundliche Bauer oder die Gemeinde ist spielt weniger eine Rolle, man sollte vor dem Fliegen zuerst Fragen. So weiss der Besitzer auch, was und wer auf seinem Besitz unterwegs ist und wird das Ganze auch eher dulden. Passiert doch mal etwas, gehört es ehrenhalber dazu sich zu melden und für den Schaden gerade zu stehen.

Die Privatsphäre muss immer respektiert werden. So verzichtet man selbstverständlich auf Kameraflüge über Wohnquartieren und Passanten. In dieser Hinsicht hat die Natur sowieso mehr Sehenswertes bietet, wie des Nachbars Wohnzimmer.

Das Flugfeld sollte also so gewählt werden, dass im Besten Fall das Modell bis an die Sichtgrenze gesteuert werden kann, ohne das dabei Häuser oder Bäume in die Quere kommen. Nicht ganz einfach, zumindest das mit den Bäumen. Kleine Modelle brauchen also viel weniger Platz.

Auch wenn die heutigen Elektromotoren sich durch ein sehr leises Laufgeräusch auszeichnen, kann ein Modell beim Betrieb doch schon recht laut werden. Hier ist darauf zu achten, dass wir unseren Mitmenschen auch mal eine Ruhepause gönnen. Mindestens morgens, mittags und spät abends sollte auf Flüge verzichtet werden, wenn Wohnquartiere in der Nähe sind.

 

 

 

 


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